1970 - 1979

1970
Das Polizeidepartement verfügt per 7. März eine Erhöhung der jährlichen Schreibmaschinen-Entschädigung. So erhalten Polizeibeamte auf den Stationen, welche ihre Schreibmaschine selbst beschaffen und den Unterhalt bestreiten müssen neu Fr. 80.00/Jahr und für Portablemaschinen Fr. 70.00/Jahr.

Die Direktion der Eidgenössischen Militärverwaltung in Bern ermächtigt die Zeughausverwaltungen per 2. April, an kantonale und kommunale Polizeikorps Ordonnanzschuhe zum Tarifpreis abzugeben. Ein Paar Ordonnanzschuhe mit Gummisohle kostet demnach Fr. 70.00, ein Paar mit Nagelbeschlag Fr. 50.00. Pro Mann und Jahr kann ein Paar Ordonnanzschuhe bezogen werden. Der Bezug wird im Dienstbüchlein eingetragen.

Mit Verfügung vom 7. Juli erhöht das Polizeidepartement die Zivilkleiderentschädigung. Für einen Waffenrock werden Fr. 170.00, für eine Hose Fr. 85.00 und für eine Mütze Fr. 20.00 festgelegt.

1971
Es erfolgt ein erneuter Umbau der gesamten Funkanlage auf neue Frequenzen im 2m-Band. Die alten Röhrengeräte werden durch volltransistorisierte Stationen ersetzt. Ebenso erfolgt die Ausrüstung der Bezirkshauptposten mit tragbaren Funkstationen.

Am 12. Januar wählt der Regierungsrat lic. iur. Jürg Rüsch zum Polizeioffizier.

Beim Polizeikorps wird per 26. Januar die alternierende Fünftagewoche eingeführt und der Ruhetagsanspruch der Zentralverwaltung angeglichen.

Der Grosse Rat beschliesst am 23. Februar die Einführung des 13. Monatsgehaltes für das thurgauische Staatspersonal.

Mit Verena Thalmann wird am 1. März erstmals eine Frau in das thurgauische Polizeikorps als Polizistin gewählt. Sie war vorher bereits während zweieinhalb Jahren beim Polizeikommando als Verwaltungsangestellte tätig und hat anschliessend Ausbildungen bei der Stadtpolizei Zürich und korpsintern absolviert.

Der Kantonspolizeiposten Wuppenau wird am 1. April nach Hosenruck ins neue Gemeindehaus verlegt.

Die Ostschweizerische Kommandantenkonferenz OPK gründet die Ostschweizerische Polizeischulleiter-Konferenz OPSK. Diese wird zum Zwecke der Harmonisierung der Ausbildungsinhalte ins Leben gerufen. Beteiligt sind die Kantone Zürich, Graubünden, St. Gallen, Schaffhausen und Thurgau sowie die Stadtpolizeien Zürich, Winterthur und St. Gallen

Mitte Jahr wird eine Dienstanweisung erlassen, welche die Gründung einer Blasmusik ermöglicht. In einer Versuchsphase wird (ausgenommen in den Ferienmonaten Juni, Juli und August) wöchentlich jeweils Donnerstags von 2000 - 2200 Uhr geprobt. Als Probelokal wird das Unterrichtszimmer der Kirchgemeinde Bussnang genutzt.

Der Regierungsrat erhöht am 4. Oktober mittels Regierungsratsbeschluss Nr. 1616 eine Erhöhung der monatlichen Grundbesoldung für Polizeirekruten von Fr. 900.00 auf Fr. 1080.00. Damit ist der Polizeirekrut in die gleiche Lohnklasse eingereiht wie der Polizeimann, jedoch ohne Inkovenienz- und Dienstalterzulage.

1972
Am Uniformkittel werden die Passepoil abgeschafft.
Gleichzeitig werden neue Gradabzeichen eingeführt.

Per 1. Januar wird der Ruhetagsanspruch auf 92 Tage bei drei Wochen Ferien und 90 Tage bei vier Wochen Ferien erhöht.

Bei den Polizei-Posten der Kantonspolizei Thurgau wird am 31. Januar ein Vorgangsregister eingeführt.

Am 1. April treten 12 Aspiranten in die Polizeischule ein.

Mit Verfügung vom 24. April erhöht das Polizeidepartement die Zivilkleiderentschädigung. Für einen Waffenrock werden Fr. 235.00, für eine Hose Fr. 107.50 und für eine Mütze Fr. 20.00 festgelegt.

Per 25. April wird die Schreibmaschinenentschädigung mittels Regierungsratsbeschluss Nr. 988 auf Fr. 93.00 pro Jahr erhöht. Ab 1973 beträgt sie dann Fr. 108.00.

Das Revozieren des Polizeianzeigers wird für die stationierte Polizei am 26. April aufgehoben.

Am 20. Juni wird der Dienstbefehl über den Einsatz einer Nachtpatrouille in der Region Bischofszell/Weinfelden (Gründung des Regionaldienstes) veröffentlicht. Der Startschuss für diesen Dienst erfolgt am 5. Juli.

Das 1958 eingeführte Dispositiv Alarm-Autostopp wird am 13. Juli aufgehoben.

Die erste Mannschaft der Männerriege der Kantonspolizei Thurgau erringt am 22. September in Zürich den Titel eines Schweizer Polizeifaustballmeisters.

Am 30. September wird der Dienstbefehl über die Führung eines Fahndungskastens bei der Einsatzzentrale veröffentlich.

Der Regierungsrat wählt am 20. Dezember Lt Jürg Rüsch zum Stellvertreter des Polizeikommandanten Max Müller. Amtsantritt für die neue Stelle ist der 1. Januar 1973.

Mit Beschluss Nr. 2910 vom 28. Dezember erklärt der Regierungsrat die Fremdenpolizei des Kantons Thurgau per 1. Januar 1973 zum selbstständigen Amt innerhalb des Polizeidepartementes. Bis anhin war diese dem Polizeikommando angegliedert.

1973
Der Neubau und die Antennenkavernen der PTT-Mehrzweckanlage auf dem Säntis werden bezogen und mit Irmgard Kammacher stösst eine zweite Frau zur Kantonspolizei Thurgau.

Per 1. Januar wird auf der Einsatzzentrale ein Fahndungskasten geführt. Dieser gliedert sich in eine Personen- und eine Motorfahrzeugfahndung. Dieser dient zur Überbrückung der Zeitspanne bis zu offiziellen Ausschreibung in einem Register. Am gleichen Tag wird das Bundesgesetz über Ordnungsbussen im Strassenverkehr in Kraft gesetzt. Mit der Einführung dieses Gesetzes ziehen die Polizeibeamten erstmals Bussen direkt ein.

Am 31. Januar wird erstmals eine Prämie von Fr. 100.00 für die Anwerbung eines Polizeiaspiranten ausgezahlt. Der Neubau und die Antennenkavernen der PTT-Mehrzweckanlage auf dem Säntis werden bezogen und mit Irmgard Kammacher stösst eine zweite Frau zur Kantonspolizei Thurgau.

Per 31. März wird der Polizeiposten Zihlschlacht, welcher sich als Wohnung im Gemeindehaus befand, aufgehoben.

Am 1. April wird in Tägerwilen wieder ein eigenständiger Polizeiposten eingerichtet. Dieser war 1966 aufgehoben worden.

Der Regierungsrat erhöht am 10. April den Ruhetagsanspruch für das Polizeikorps auf 91 Tage bei vier Wochen Ferien und 93 Tage bei drei Wochen Ferien.

Am 7. Mai beschliesst der Grosse Rat die Aufhebung der Straf- und Verwahrungsanstalt Tobel.

Der Dienstbefehl für den Einsatz einer motorisierten Nachtpatrouille in den Regionen des Kantons Thurgau tritt per 1. Oktober in Kraft.

1974
Maja Wetter wird als dritte Frau in das Polizeikorps aufgenommen.

Per sofort dürfen nur noch die Hemden der Firma Metzger, Basel, getragen werden. Diese sind auch bei der Kantonspolizei Basel-Stadt im Einsatz. Andere Produkte vermochten nicht zu überzeugen.

Irmgard Kammacher wird als zweite Frau am 1. März ins Korps der Kantonspolizei Thurgau aufgenommen. Sie begann als Polizeiaspirantin am 1. September ihre Ausbildung korpsintern und bei der Stadtpolizei Zürich.

Per 1. Juni bewilligt der Regierungsrat die Schaffung einer Spezialeinheit bei der Kantonspolizei Thurgau.

Die ersten Crypto-Sprachverschlüsselungsgeräte für den Funkverkehr werden in Betrieb genommen.

1975
Die Notrufnummern 17 (Polizei) und 18 (Feuerwehr) werden auf drei Stellen ausgebaut: 117 und 118.

Die Uniformhemden werden per diesem Jahr von der Firma Sommer, Interlaken, bezogen.

1976
Mit Verfügung vom 3. Mai erhöht das Polizeidepartement die Zivilkleiderentschädigung. Für einen Waffenrock werden Fr. 270.00, für eine Hose Fr. 125.00 und für eine Mütze Fr. 20.00 festgelegt.

Am 24. September führt die Kantonspolizei Thurgau das 6. Schweizerische Polizei-Faustballturnier in Frauenfeld auf der Sportanlage "Kleine Allmend" durch. Es nehmen 26 Mannschaften mit über 160 Wettkämpfern teil. Für die Kantonspolizei Thurgau ist dies die erste Schweizerische Polizeisportveranstaltung auf dem eigenen Kantonsgebiet.

1977
Per 1. Okt
ober 1977 wird der bisherige Polizeikommandant-Stellvertreter Jürg Rüsch zum Polizeikommandanten ernannt. Er tritt die Nachfolge von Max Müller an.

In dieesm Jahr wird das Nebenamt des Fliegenden Einsatzleiters FEL eingeführt.

1978
Es erfolgt die Einführung des Sanitätsnotrufes 144. Vorerst werden die Anrufe aber durch die Telefonzentralen der beiden Kantonsspitäler Frauenfeld und Münsterlingen entgegengenommen.

Im September wird das Korpsbulletin durch die erste Ausgabe des Mitteilungsblattes "Kapo Info" abgelöst.

1979
Ab diesem Jahr kann die Kantonspolizei Thurgau ihre Schiessausbildung in einem eigenen Schiesskeller durchführen. Im Gebäude der Stadtschützengesellschaft Frauenfeld im Schollenholz kann somit zukünftig die Schiessausbildung witterungsunabhängig absolviert werden.

Die Patrouillenfahrzeuge werden erstmals auf dem Fahrzeugdach mit der jeweiligen Funknummer versehen und können somit durch unterstützende Helikopter direkt aufgerufen werden.

Um 1972 mit dem Wegfall der Ärmelpatten (Passepoils) nicht alle Uniformen ändern zu müssen, wurde das Tragen dieser Uniformstücke noch gestattet. Per diesem Jahr dürfen die alten Uniformstücke jedoch nicht mehr getragen werden.

Seit mehreren Jahren werden nur noch Mützen ohne Schild abgegeben. Da ab 1979 alle Korpsangehörige über ein Mützen-Modell ohne Schild verfügen, wird das Tragen von Mützen mit Schild ab diesem Jahr untersagt.

Per 3. September treten eine Aspirantin und 14 Aspiranten in die Polizeischule ein.

Am 4. und 5. Oktober findet in Gottlieben die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz KKPKS statt.

1979/1980
Es erfolgt der Bezug der neuen Melde- und Einsatzzentrale im Dachstockk des Regierungsgebäudes und ein Notfunknetz mit den Relaisstandorten Salen-Reutenen und Heid-Braunau wird in Betrieb genommen.